Katerstimmung

Ohne Musik keine Fasnet

Die Stadtharmonie ist tonangebend

Die Geschichte von Stadtharmonie und Katzenmusik ist einzigartig: 1924 gegründet, trafen beide Vereine bereits 1927 aufeinander. In fast 100 Jahren haben sich nicht nur die Besetzung und die musikalische Begleitung, sondern auch die Auftritte verändert. Die Ursprünge beider Vereine liegen in der Arbeiterbewegung, was ihre Verbindung erklärt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadtharmonie 1946 neu gegründet und begleitet seit 1950 die Katzenmusik als “Katzenmusik-Musik”. Die musikalische Verbundenheit zeigt sich insbesondere im Katzenmusikmarsch, den der langjährige Ehrendirigent der Stadtharmonie, Wolfgang Kunzelmann, extra komponierte.
Die Stadtharmonie repräsentiert die Katzenmusik bei besonderen Anlässen auch außerhalb Villingens. Die gemeinsame Geschichte birgt Überraschungen, wie den spontanen Umzug an der ausgefallenen Fasnet 1991. Traditionen ändern sich, doch die Verbindung bleibt stark. Die Katzenmusikbälle sind seit 1949 ein fester Bestandteil für die Stadtharmonie, die mit verschiedenen Ensembles vor und während dem Ball auftritt.
Beide Vereine teilen nicht nur die Leidenschaft zur Fasnet, sondern engagieren sich auch bei anderen Festen und Veranstaltungen. Die persönlichen Verbindungen zwischen den Mitgliedern beider Vereine sind tiefgreifend. Dirigenten sind in den Räten beider Vereine vertreten, und viele Musiker sind Mitglieder in beiden Organisationen.
Die Stadtharmonie und die Katzenmusik sind untrennbar miteinander verbunden, was ihre gemeinsame Geschichte zu einem einzigartigen Kapitel in der Villinger Kulturlandschaft macht.

Die Katzen als Wirte

Gesellige Narrenfreundschaft im Katzenstüble

Die Geschichte des Katzenmusikstübles, ursprünglich im »Stüble« in der Halle am Unteren Dammweg beheimatet, begann 2007, als die begrenzten Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. 2008 fand die Katzenmusik im Obergeschoss des »Cafe Raben« in der Oberen Straße ein neues Zuhause in einem geschichtsträchtigen Anwesen. Renovierungsarbeiten, finanziert durch Spenden, verliehen dem Stüble seinen Charme. 2014 endete die Pacht, doch 2019 fand die Katzenmusik im ehemaligen Seniorentreff »Volksküche« ein neues Quartier. Die Räumlichkeiten wurden modernisiert und stehen seit der offiziellen Eröffnung im Februar 2020 der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das Stüble »Zur hoorige Katz« dient als Treffpunkt für verschiedene Aktivitäten, von Seniorentreffen bis zu Fasnetfeiern. Die Geschichte des Gebäudes reicht bis 1859 zurück, als der Badische Frauenverein gegründet wurde. Die »Volksküche« spielte eine bedeutende Rolle in der Wohltätigkeit, insbesondere während der wirtschaftlichen Herausforderungen der 1930er Jahre.

Von wegen Katerstimmung

Was der Kater unter dem Jahr so feiert

Die Katzenmusik, bekannt für ihre lebendigen Feste, startete 1971 mit dem ersten Sommerfest am Aussichtsturm. Von 1980 bis 1988 wurde das Hallenfest im Herbst probiert, kehrte aber 1989 zum Frühsommer zurück. Seit 1991 eröffnen die Katzen das Villinger Sommerfest, das sich zum beliebten Treffpunkt entwickelte. Die legendäre Hallenfestbar war berühmt für ihre einzigartige Stimmung.
In den letzten Jahren wurde es jedoch schwierig, die jüngere Generation für das abgelegene Hallenfest zu begeistern. Daher plant die Vorstandschaft gemeinsam mit der Stadtharmonie ein neues Sommerfest am Latschariplatz.
Zusätzlich veranstaltet die Katzenmusik das zünftige Oktoberfest und unterstützt das Lions-Weinfest sowie das vereinsübergreifende Fest “9 am Münster” – eine gemeinsame Veranstaltung von neun Villinger Vereinen rund um das Villinger Münster.